Besonderheiten
Ab circa sechs Jahren können Kinder Posaune, Trompete oder ein anderes Blechblasinstrument spielen. Bauartbedingt (unterschiedliche Rohrlänge = unterschiedlicher Ton) gibt es diese Instrumente jedoch nicht wie Geigen oder Gitarren in „mitwachsenden“ Größen von 1/8 bis 7/8. Es gibt aber dennoch Möglichkeiten für kindgerechtere Instrumente:
Posaune
Da ist für die Posaunen die kleinere (Eb-)Altposaune. Diese Posaune klingt zwar eine Quarte höher als die „normale“ (Bb-)Tenorposaune, ist dafür aber eben kleiner und auch leichter und daher für Kinder besser zu halten. Beim späteren Umstieg auf die Tenorposaune muss nur die Zuordnung von Tönen und Zugpositionen neu gelernt werden, ansonsten ändert sich nichts.
Sowohl für Alt- als auch für Tenorposaune gibt es seit einiger Zeit als echte Anfängeralternative Instrumente aus Plastik, z.B. die pBone – komplett aus buntem Kunststoff mit Fiberglaszug. Klang und Ansprache sind, insbesondere, wenn man statt des mitgelieferten Plastikmundstücks eines aus Metall benutzt, erstaunlich gut. Der Gewichtsunterschied zur Metallposaune ist erheblich und eine pBone kann auch mal herunterfallen, ohne dass gleich Beulen entstehen oder sich gar der Zug verzieht.
Insofern halte ich mittlerweile die Plastikposaunen für wirklich in Ordnung, wenn die Kinder besonders jung/klein, eher noch zart gebaut und sowieso Anfänger sind. Sich die Farbe aussuchen zu können ist vielleicht auch nicht so schlecht…
Später, wenn die Stücke schwieriger, mit mehr Zugbewegung und die Kinder ohnehin größer werden, sollte aber in jedem Fall zur „echten“ Metallposaune gewechselt werden.
Trompete
Für kleine Trompeter kann ich das Kornett als Einstiegsinstrument empfehlen.
Durch die kompaktere Bauform ist ein Kornett leichter zu halten, da der Schwerpunkt näher am Körper liegt und somit die Hebelwirklung geringer ist. Später kann ganz einfach auf eine Trompete gewechselt werden – der kleine Anspracheunterschied ist, erst recht für Anfänger, völlig unerheblich.
Darüber hinaus gibt es noch die sogenannten Taschentrompeten. Das sind enger gewickelte „richtige“ Trompeten. Hier liegt der Schwerpunkt noch näher am Körper als beim Kornett. Taschentrompeten haben leider meist den Nachteil einer schlechten Ansprache durch die zusätzlichen Rohrwindungen. Ich empfehle sie daher nicht.
Auch für Trompeten gibt es mittlerweile Plastikvarianten, z.B. die „Schwester“ der pBone, die pTrumpet. Eine pTrumpet habe ich noch nicht getestet und kann sie somit nicht bewerten. Nach den Erfahrungen mit der pBone denke ich aber, dass sie unter den oben beschriebenen Umständen ebenfalls eine Alternative sein kann.
Tenorhorn
Tenorhörner gibt es in verschiedenen Bauformen. Am häufigsten ist die sogenannte Brezel, die ovale Bauform mit Drehventilen (hier in höherpreisiges Beispiel). Ein Tenorhorn kann generell recht gut im Sitzen gespielt und das Instrument dabei auf dem Stuhl abgesetzt werden. Hier braucht es daher kein spezielles Kinderinstrument. Achten sollte man allerdings darauf, dass das Kind locker aufrecht sitzen kann und das Mundstück dabei gut erreicht. Ein Kissen oder ein Fußbänkchen kann da eventuell helfen.
Unterricht
Den Unterricht baue ich spielerisch auf: Die Kinder lernen die ersten Töne – benannt mit Tiernamen. Sie spielen „Rutschen“ (Posaune), „Treppen“ und „Wind“ und lernen „im Vorbeigehen“ die Noten. Bald gibt es dann kleine Lieder, auch mit Begleitung vom Play-Along oder vom Klavier.
Der Zahnwechsel und auch eine eventuelle Zahnspange machen übrigens in der Regel keine Probleme, siehe dazu auch FAQ (Zähne, Zahnspange).
Einzelunterricht
Es empfiehlt sich eine Unterrichtszeit von 30 Minuten, da dies der Konzentrationsspanne von kleineren Kindern am besten entspricht.
Ab einem Alter von ungefähr 10 Jahren (in Absprache auch früher) sind 45 Minuten möglich.
Gruppenunterricht
Für Kinder insbesondere ist der Gruppenunterricht interessant. Dort lernen die Kindern nicht nur, ihr Instrument zu spielen, sondern haben gleichzeitig Kontakt zu Anderen und musizieren gemeinsam. Die Gruppen bestehen aus zwei bis drei Kindern – Voraussetzung ist allerdings, dass eine Gruppe vorhanden oder aufbaubar ist, in der sich die Kinder von Alter, Lerngeschwindigkeit und instrumentalem Können her ausreichend ähnlich sind.