Verschiedene Fragen zu Instrumenten, Unterricht und allgemein tauchen immer wieder auf. Hier habe ich einige davon zusammengetragen und beantwortet. Der Einfachheit halber ist hier immer, sofern nichts anderes dort steht, die Rede von der Posaune. Die Antworten gelten aber ebenso für Trompete und Tenorhorn.
Brauche ich ein eigenes Instrument?
Für welches Modell soll ich mich entscheiden?
Welches Zubehör ist unbedingt nötig?
Wie funktioniert Reinigung und Pflege?
Bin ich als Erwachsener schon zu alt um noch ein Blechblasinstrument zu lernen?
In welchem Alter kann ein Kind mit Posaune-Spielen anfangen?
Kann man Posaune-Spielen online lernen?
Muss ich als Voraussetzung Noten lesen können?
Wie oft sollte ich üben?
Eine Posaune ist laut – kann man auch mit Dämpfer üben?
Brauche ich ein eigenes Instrument?
Ja, unbedingt. Wer sich nicht sicher ist kann auch zunächst ein Instrument leihen.
Oft wird auch ein Mietkauf angeboten. Einige Adressen zum Thema habe ich unter Links bereitgestellt. «
Für welches Modell soll ich mich entscheiden?
Das ist nicht so pauschal zu beantworten und hängt auch von Geschmack und bevorzugter Musikrichtung ab. Am besten ist da eine persönliche Beratung.
Als sehr gutes, solides Schülerinstrument kann ich jedoch die Yamaha Tenorposaune YSL-354 empfehlen. Dabei handelt es sich um eine relativ eng mensurierte Tenorposaune ohne Quartventil, die ziemlich universal einsetzbar ist.
Bei den Bb-Trompeten kann ich die Jupiter JTR606RLQ oder ebenfalls eine Yamaha YTR-3335 empfehlen. «
Welches Zubehör ist unbedingt nötig?
Außer dem Instrument und einem Mundstück benötigen Sie bei der Posaune Zug-Schmiermittel, bei Trompete/Tenorhorn Ventilöl und Öl für die Triggerzüge, bei allen Instrumenten ggf. noch Fett für die Stimmzüge. Was sich auch noch emfpiehlt ist eine Reinigungsbürste, siehe „Wie funktioniert Reinigung und Pflege?“
Als Zug-Schmiermittel empfehle ich übrigens Slide-O-Mix in der Ein-Komponenten-Version.
Ein gutes Ventilöl ist z.B. das La Tromba T2 Ventilöl.
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Wie funktioniert Reinigung und Pflege?
Instrument und Mundstück kann man ganz einfach mit warmem Wasser und Spülmittel säubern. Mit einer Reinigungsbürste, die man durch die Instrumente ziehen kann, können Rohre und Züge ab und an auch von innen gereinigt werden, ebenfalls mit Wasser und Spülmittel. So eine Bürste ist quasi ein langer Draht mit einem Bürsten- oder Schaumstoffkopf, eventuell auch einem kleinen Tuch an einer oder beiden Seiten.
Worauf Sie dabei achten sollten: bitte gut nachspülen und bei der Trompete Ventile vorher herausnehmen. «
Bin ich als Erwachsener schon zu alt um noch Posaune zu lernen?
Nein. Auch wenn das Lernen naturgemäß dem Erwachsenen etwas schwerer fällt als einem Kind, ist das Erlernen eines Instrumentes jederzeit möglich.
Es macht Spaß und das ist die Hauptsache. «
In welchem Alter kann ein Kind mit Posaune-Spielen anfangen?
Meine jüngsten Schüler haben schon mit knapp 6 Jahren angefangen, dann allerdings auf der kleineren Altposaune bzw. dem Kornett. Später kann ohne Weiteres zur Tenorposaune bzw. Trompete gewechselt werden.
Der Zahnwechsel macht kaum Probleme, da ein guter Ansatz muskulär gehalten wird und einzelne Zahnlücken ohne Weiteres überbrückt. Auch die Unannehmlichkeiten einer festen Zahnspange werden durch die extrem hohe Anpassungsfähigkeit von Zunge und Lippen kompensiert. Niemand muss also aussetzen oder gar aufhören, weil er oder sie eine feste Zahnspange trägt.
Oft wurde und wird empfohlen, Posaune erst mit 10, 12 Jahren zu beginnen und zur Vorbereitung ein „leichtes“ Blasinstrument wie Blockflöte zu lernen. Auch wenn ein paar Argumente dafür sprechen ist meine Erfahrung: Wenn ein Kind Lust hat, Posaune zu lernen, sollte man es nicht zur Vorbereitung mit einem Instrument behelligen, das es vielleicht gar nicht spielen will. «
Kann man Posaune-Spielen online lernen?
Grundsätzlich ist das mit den heutigen technischen Möglichkeiten machbar. Natürlich ist der Onlinunterricht gegenüber dem Präsenzunterricht eingeschränkt – Körperwahrnehmung, Atemübungen, Feinheiten bei Ansatz und Haltung sind eben immer nur über die Distanz anleitbar. Ausserdem macht die technische Ausstattung, Mikrofon, Kamera, Schnelligkeit und Stabilität der Internetverbindung viel aus. Für den Übergang, in Krisenzeiten, wenn es örtlich nicht anders geht etc. ist der Onlineunterricht aber eine großartige Möglichkeit, im Kontakt mit dem Instrument und dem Lernen zu bleiben. Coachingstunden für Fortgeschrittene zu bestimmten Themen sind sowieso immer auch online möglich. Aber auch Kinder profitieren von Regelmäßigkeit und Stabilität, wenn der Unterricht mit ihrer Lehrerin statt in der Musikschule im Internet weitergeht oder zunächst so beginnt. «
Muss ich als Voraussetzung Noten lesen können?
Nein. Wenn Sie mit Noten bisher nichts anfangen konnten, vermittele ich Ihnen im Unterricht das nötige Wissen. Noten dienen immer als Hilfsmittel und erleichtern die musikalische Arbeit und auch das Verständnis von Melodieverläufen enorm. Dennoch ist die Fähigkeit zum Notenlesen für das Musikmachen nicht zwingend notwendig. Nicht umsonst gibt es viele Beispiele berühmter Musiker, die keine Noten lesen konnten. «
Wie oft sollte ich üben?
Am besten täglich, zumindest aber regelmäßig, damit das Posaunespielen auf Dauer Spaß macht. Für eine etwas umfangreichere Ausführung siehe bitte hier. «
Eine Posaune ist laut – kann man auch mit Dämpfer üben?
Ja – nur möglichst nicht ausschließlich.
Es gibt spezielle Übedämpfer, die die Posaune auf etwa Zimmerlautstärke dämpfen. Das ist eine sehr gute Sache, und gerade für Schüler, die ansonsten zuhause praktisch nicht spielen könnten, ein Segen.
Grundsätzlich kann man zwei Arten unterscheiden, einmal den Übedämpfer mit Tonabnehmersystem (siehe z.B. hier den Yamaha „Silent Brass“) und einmal den reinen Übedämpfer (siehe z.B. hier „Best Brass“ oder „Voigt Practice“). Beides hat, wie man sieht, seinen Preis. Bitte achten Sie auch darauf, den Dämpfer für das entsprechende Instrument zu kaufen, da er für alle Instrumente verschieden gebaut sein muss.
Ein Problem bei der Konstruktion eines Übedämpfers ist jedoch immer, ein möglichst natürliches Spielgefühl zu erhalten, den Blaswiderstand möglichst wenig zu erhöhen und die Intonation nicht negativ zu beeinflussen. Das ist bei o.g. Modellen weitestgehend der Fall. Dennoch, ganz dasselbe ist es nicht, und beim reinen Übedämpfer fällt dazu auch noch die Tonkontrolle über das Ohr weg – der hörbare Ton klingt eben stark gedämpft und quäkig.
Deshalb empfehle ich das mehrheitliche Üben mit Übedämpfer nach Möglichkeit vor allem Anfängern nicht, da es schon ein recht hohes Maß an Körperwahrnehmung verlangt. «